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Landwirtschaft in der Marsch

Die Felder

Das Marschland wird durch ein Entwässerungssystem, bestehend aus Gräben, Pumpstationen und Sielen, trocken gehalten. Hätte man solches nicht, würden die Flächen vernässen und der Anbau von Nutzpflanzen wäre gefährdet. In der Zeit vor dem Deichbau wurde das Land durch natürliche Wasserläufe entwässert, die bei Flut voll- und bei Ebbe leerliefen. Mit Beginn des Deichbaues wurden Flächen in langen Streifenfluren mit seitlichen Gräben entwässert, die senkrecht auf den Elbdeich liefen.
Erst die Anlage der Deiche machte eine systematische landwirtschaftliche Nutzung möglich: Brachen sie, konnten Menschen und Tiere im Wasser ertrinken, Häuser weggespült werden und die Ernte im Wasser auf dem Feld vergammeln.

Getreideanbau

Weil der Marschboden so fruchtbar ist, konnte man hier gut Weizen anbauen, was etwas Besonderes war. Ansonsten herrschte in Niedersachsen der Anbau von Roggen vor, der weniger Ansprüche an den Boden stellt. Das feine, helle Weizenmehl wurde sehr geschätzt und zum Backen von Weißbrot und Kuchen genutzt. Der Weizen brachte hier gute Erträge und wurde überwiegend angebaut.

Der Getreideanbau hatte eine große Bedeutung in der Landwirtschaft. Over, 1930er Jahre. (Sammlung E. Schreiber- Andresen)
Früher waren die blau blühenden Leinpflanzen in der Marsch verbreitet. (Peer Schilperoord, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons)

Bohnen, Raps und Lein

Im Gebiet der Winsener und der Lüneburger Elbmarsch wurden auf den Äckern bis Mitte des 19. Jahrhunderts neben dem vorherrschenden Getreide vor allem Ackerbohnen, Raps und Lein angebaut. Aus Lein, auch Flachs genannt, wurden Leinenfasern hergestellt. Sein Anbau war vor allem wegen der überall in Niedersachsen verbreiteten häuslichen Leinenproduktion auf den Bauernwebstühlen üblich. Raps war die wichtigste Ölfrucht, Bohnen dienten Mensch und Tier zur Nahrung. Die Einträglichkeit des Rapsanbaus sank ab 1870 sehr stark und wurde bald aufgegeben. Ebenso verschwand der Anbau von Lein im 19. Jahrhundert nach und nach: Baumwollstoffe verdrängten die alten Leinenstoffe. Um 1925 wurde der blau blühende Flachs gar nicht mehr angebaut. Ebenso erging es dem Hanf, der in geringerem Maße angebaut und für die Produktion von Seilen, Säcken und Segeltuch genutzt wurde.

Obst und Gemüse in der Marsch 

Der intensive Anbau von Obst, Gemüse und Blumen begann erst im 18. Jahrhundert und hatte seine stärkste Ausprägung zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Insbesondere im Bereich der westlichen Marsch finden sich heute noch größere Obst- und Gemüseanbauflächen.

 

Gut zu wissen!

Bevor die Marsch systematisch entwässert wurde, blieb den Menschen für die Bewirtschaftung nur das Land, das etwas erhöht auf Sandbänken oder Erdhügeln, den Wurten, lag.

Die fünf Museumsinseln

An fünf Orten in der Elbmarsch sind (ab Mai 2023) “Museumsinseln” – kleine Außenstellen des Museums im Marstall – installiert. An den dortigen Infotafeln erfahren sie Wissenswertes zur Geschichte und Kultur der Elbmarsch. Das Leben an und mit dem Wasser ist dabei ein zentrales Thema. 

Die einzelnen Standorte können Sie unten anwählen.

Thematische Gliederung

Was ist das Besondere an der Region der Elbmarsch? Die Elbe und ihre Nebenflüsse prägen seit jeher das Leben und die Kultur der Marschenregion zwischen Seevetal und Bardowick. Informieren Sie sich auf den folgenden Seiten – thematisch geordnet – über geschichtliche Hintergründe, über Charakteristika dieser Region und vieles mehr… 

25 Entdeckerorte

Die 25 Entdeckerorte der Diekkultur, die in der Elbmarsch aufgestellt sind, informieren Sie vor Ort über regionale Besonderheiten. Wie die Museumsinseln dienen Sie Ihnen dazu, die Elbmarsch besser kennen zu lernen und zu verstehen.

Über den Link werden Sie weitergeleitet zur Seite “Diekkultur”, die unabhängig vom Museum geführt wird.

Die fünf Museumsinseln

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