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Der Ilmenaukanal

Überflutungen in der Ilmenauniederung

Der Bau des Ilmenaukanals gehörte zu den großen norddeutschen Meliorationsprojekten (Bodenverbesserung) des späten 19. Jahrhunderts. Die Ilmenau-Niederung bildete für die Nutzung der Binnenmarsch bis in diese Zeit hinein ein Problem. Hier entstanden immer wieder Überschwemmungen, weil durch starken Niederschlag oder Schneeschmelze vermehrt auftretende Binnenwasser durch das niedrig gelegene Land nur unzureichend Richtung Elbe abfließen konnten. Die Wasser stauten sich in der Ilmenau-Niederung mit ihrem nur geringen Gefälle. Flüsse wie Ilmenau, Neetze u. a. traten rasch über die Ufer und überschwemmten die Marsch. Dies galt insbesondere, wenn auch die Elbe Hochwasser führte, was zu einem Rückstau führte.

Das Wasser in der Binnenmarsch sammelt sich wie in einem Becken.
Schematische Darstellung des Ilmenaukanal-Projektes. (M. Reinbold)
Gut zu wissen:

Der Ilmenaukanal verkürzte die 17,6 Kilometer lange Strecke von Wittorf bis Laßrönne um sechs Kilometer.

Bau des Ilmenaukanals

Im späten 19. Jahrhundert wurde unter Leitung des hannoverschen Wasserbauexperten August Heß der Bau des Ilmenaukanals realisiert. Dies trug wesentlich zur Verbesserung der Wasserverhältnisse und damit zur Bodenmelioration bei, auch die Schifffahrt wurde begünstigt. Im Mittelpunkt des Projektes stand ein neuer, mit Deichen versehener Kanal, der von Wittorf über knapp zwölf Kilometer bis Laßrönne durch die Marsch führte. Diese Begradigung des bisherigen Flussverlaufes sorgte für eine günstigere Entwässerung der niedrig gelegenen Gebiete in der Binnenmarsch.
Die „Interessenten“, also die Landeigentümer im betroffenen Gebiet, das über 16.000 Hektar umfasste,  wurden am 1. März 1882 zur „Wasser-Genossenschaft der Ilmenau-Niederung“ vereinigt. Die Arbeiten zum Kanalbau begannen 1886 und endeten 1888. Durch die Regulierungsmaßnahmen entstand die Alte Ilmenau, die heute das Wasser der Neetze führt bzw. teilweise zugewachsen ist.
Kanäle können die Entwässerung von niedrig gelegenen Ländereien gegenüber natürlichen Wasserläufen und Flethen (Entwässerungsgräben) verbessern und fördern zudem die Schifffahrt. Entscheidend sind die Linienführung und die Tiefe des Kanals. Das große Zeitalter neuer Kanäle begann in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Diese Übersichtskarte aus dem „Gutachten betreffend die Entwässerung der Ilmenau-Niederung in den Aemtern Winsen a. d. Luhe, Lüneburg u. Bleckede“ von August Heß veranschaulicht deutlich die Baumaßnahmen. (SUB Hamburg, A/458161)
Gut zu wissen:

Die Schöpfwerke in Laßrönne und in Fahrenholz werden dann in Betrieb genommen, wenn die Entwässerung über das Siel nicht ausreicht. Jeweils drei Pumpen fördern das Wasser in die Höhe. In Laßrönne beträgt die Förderhöhe 3,15 m, in Fahrenholz sind es sogar 4,60 m.
Die Pumpen schöpfen dabei jeweils über 5000 l pro Sekunde (Laßrönne: je 5,35 cbm/s, Fahrenholz: je 5,7 cbm/s).

Die fünf Museumsinseln

An fünf Orten in der Elbmarsch sind (ab Mai 2023) “Museumsinseln” – kleine Außenstellen des Museums im Marstall – installiert. An den dortigen Infotafeln erfahren sie Wissenswertes zur Geschichte und Kultur der Elbmarsch. Das Leben an und mit dem Wasser ist dabei ein zentrales Thema. 

Die einzelnen Standorte können Sie unten anwählen.

Thematische Gliederung

Was ist das Besondere an der Region der Elbmarsch? Die Elbe und ihre Nebenflüsse prägen seit jeher das Leben und die Kultur der Marschenregion zwischen Seevetal und Bardowick. Informieren Sie sich auf den folgenden Seiten – thematisch geordnet – über geschichtliche Hintergründe, über Charakteristika dieser Region und vieles mehr… 

25 Entdeckerorte

Die 25 Entdeckerorte der Diekkultur, die in der Elbmarsch aufgestellt sind, informieren Sie vor Ort über regionale Besonderheiten. Wie die Museumsinseln dienen Sie Ihnen dazu, die Elbmarsch besser kennen zu lernen und zu verstehen.

Über den Link werden Sie weitergeleitet zur Seite “Diekkultur”, die unabhängig vom Museum geführt wird.

Die fünf Museumsinseln

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