September, 2025

14Sep14:3016:00Tag des offenen Denkmals - Vortrag: Die Baugeschichte des Marstalls

Informationen

Dr. Bernd Adam, renommierter Bauhistoriker, führte 2024 ausführliche Bauuntersuchungen zum Marstall durch. Seine Ergebnisse und teils überraschenden Erkenntnisse stellt er in einem Vortrag vor. Durch seine stattliche Größe und den Gestaltungsaufwand seiner Nordfassade ist der 1599 errichtete Marstall das wichtigste bauliche Zeugnis der Zeit um 1600, als das Winsener Schloss zeitweilig als Residenz der Herzogin Dorothea diente. Während einer kürzlich abgeschlossenen bauhistorischen Untersuchung konnten neue Erkenntnisse zu vielfältig wechselnden Nutzungen des Stallgebäudes gewonnen werden. Er war Unterkunft für höfische Bedienstete, Lager für Jagdzubehör und Baugerätschaften,  Speicher für Getreide und Ölfrüchte, Spritzenhaus, Bauhofwerkstatt bis hin zur Trafostation und öffentlicher Bedürfnisanstalt. Spuren dieser Phasen sind bis heute am Gebäude ablesbar. Zudem finden sich am Bau anschauliche Hinweise auf den Herstellungsprozess und den erstaunlich weiten Einzugsbereich, aus dem die verwendeten Materialien bezogen wurden. __________________________________ Zum diesjährigen Motto - übernommen von der Website: Motto - Tag des offenen Denkmals (tag-des-offenen-denkmals.de):
Motto 2024: „Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“

„Weil Sie es sich wert sind.“ wirbt ein großer Kosmetikhersteller seit Jahrzehnten für seine Pflegeserie. Millionen Menschen sind es sich wert, Gedanken, Zeit und Geld in Schönheitspflege zu investieren, ein boomendes Geschäft für das persönliche Wohlbefinden.

Wer die gleichen Ressourcen in seine vier Wände investiert, mag nach vollendeter Arbeit das gleiche Glücksgefühl spüren. Was wir diesen Menschen und ihren Denkmalen nicht ansehen: die Suche nach Experten und Handwerkern, passenden Materialien, Vorbildern, die körperliche Arbeit, die gerunzelte Stirn, das lobende Wort. Sie stehen in keiner Bilanz und in keinem Steuerbescheid. Und doch machen sie einen Bau unersetzlich, fließen in das Endergebnis ein, werden von den Eigentümern erinnert.

„Messbar“ ist der materielle Wert eines Denkmals. Er setzt sich zusammen aus schwankenden Materialkosten, zahlreichen Arbeitsstunden fachkundiger Experten oder der im Denkmal enthaltenen sog. grauen Energie, also aller Energie von Mensch und Maschine, die bereits in dessen Erbauung hineingeflossen ist. Doch selbst was monetär niedrig bemessen ist, kann zur unbezahlbaren Pracht werden, zum unverkäuflichen Allgemeingut.

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Wann

(Sonntag) 14:30 - 16:00

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